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Die Goldnachfrage sinkt spürbar

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GoldbarrenIst es jetzt mit dem Goldrausch zu Ende? Vor allem im asiatischen Raum bricht das Interesse am Gold ein. Weltweit ist die Nachfrage um mehr als die Hälfte gesunken. Überraschend ist das jedoch nicht – die Gründe sind verständlich erklärbar.

Das World Gold Council hat aktuelle Zahlen zum Goldhandel veröffentlicht. An diesen Zahlen ist unschwer zu erkennen, dass die Goldnachfrage weltweit sinkt. Allein in den letzten drei Monaten ist ein Verlust von 16 Prozent zu beklagen. Gerade einmal 964 Tonnen, in denen alle gehandelten Produkte von Schmuck bis Indexfonds vertreten sind, wurden erreicht. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1.148 Tonnen. Wenn nur der Handel von Goldbarren und Goldmünzen ausgewertet wird, ist der Rückgang noch viel stärker. In diesem Bereich ist ein Rückgang von mehr als 50 Prozent auf 275 Tonnen zu verzeichnen. Auch Schmuck ist um 30 Prozent weniger gefragt als im Vorjahr. Besonders betroffen ist der Goldhandel in China und Indien.

Im II. Quartal 2014 betrug die Nachfrage nach Gold 963,8 Tonnen. Das sind 16 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Sind diese Zahlen Anlass zur Sorge?

Die Zahlen lassen sich unterschiedlich deuten. Die Menschen kaufen weniger Gold, weil sie weniger Angst haben. Immerhin ist Gold die Währung der Krise. Bei Ausbruch der Finanzkrise befürchteten viele Menschen, einen Zusammenbruch des Finanzsystems. Diese Angst hat sich inzwischen gelegt. Es ist nicht notwendig, unendlich viele Goldbarren zu horten. Deshalb wird jetzt weniger gekauft.

Andere Experten, die vom Gold nach wie vor hundertprozentig überzeugt sind, sehen in den aktuellen Zahlen lediglich den Rückgang zum normalen Handel. Vorher war der Markt extrem überhitzt. Nachdem der Goldpreis Rekordwerte erzielt hat, musste die Erholungsphase kommen. Inzwischen hat sich der Goldmarkt weitgehend stabilisiert.

Der Goldmarkt im Ausnahmezustand

Anhänger des Goldes haben in dem Punkt recht, wenn sie feststellen, dass der Goldmarkt in den Jahren davor in einer Art Ausnahmezustand war. Nachdem er über mehrere Jahre rasant anstieg, musste er in 2013 herbe Verluste einstecken. Er sackte um knapp 30 Prozent ab. Amerikanische und europäische Investoren verkauften ihre ETFs und trennten sich von Zertifikaten. Die Inder und die Chinesen nutzten hingegen die Gunst der Stunde, um sich mit Goldbarren, Münzen und Schmuck einzudecken. Damit erklärt sich die hohe Nachfrage trotz sinkender Preise in 2013. Asiatische Goldkäufer handeln bekanntermaßen grundsätzlich antizyklisch.

2014 sah es anders aus, eine schwächere Konjunktur und schwächere Währungen in den Schwellenländern sorgten für eine eher verhaltene Goldnachfrage. Mittlerweile hat sich der Goldpreis stabilisiert. Er konnte in 2014 bisher sogar um neun Prozent auf 1.135 US-Dollar steigen. Die Goldnachfrage ging weiter zurück, was aber kein Grund zur Sorge sein muss.

Produktionserweiterung in den Goldminen

Bei der Betrachtung des Goldmarktes sind auch die Entwicklungen auf der Seite der Angebote nicht außer Acht zu lassen. Verglichen mit dem Vorjahr ist das Angebot um zehn Prozent gestiegen. Es war mehr Gold im Angebot, als gekauft wurde. Die Goldproduzenten steigerten die Produktion. Parallel haben sie sich gegen fallende Preise für Gold abgesichert. Während im Vorjahr nur 15 Tonnen Gold gegen Verluste abgesichert waren, sind es jetzt fast 50 Tonnen. Laut Erwartungen des World Gold Council wird die Goldproduktion in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen. In den nächsten ein bis zwei Jahren ist von einer Produktion auf diesem Level auszugehen.

Optimisten erwarten, dass der Goldpreis im nächsten Jahr auf bis zu 1.400 US-Dollar steigt. Pessimisten gehen von einem Rückgang auf 1.000 US-Dollar aus.

Bild©-crimson-Fotolia.com

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