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Luftfahrtmarkt wird von arabischen Billig-Airlines aufgemischt

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7aecc6b0-0040-40d3-8a74-ace2bfac0e01(Berlin, den 10.03.2014) Etablierte wie auch Billig-Airlines in Europa müssen sich seit vielen Jahren der harten Konkurrenz stellen, die ihnen insbesondere aus den westlichen Industrienationen ins Gesicht weht. Dabei ist der Luftfahrtmarkt gerade aktuell weiter im Wachstum begriffen – die Anzahl der Flugbewegungen und die Passagierzahl bzw. das Frachtaufkommen an den großen Drehkreuzen dieser Welt steigen. Langfristige Kapitalanlagen in entsprechende Wertpapiere wie Luftfahrtaktien oder – besser – den ganzen Sektor über entsprechende Fonds scheinen attraktiv. Auch viele Beteiligungsmodelle über geschlossene Fonds die z. B. neue Flugzeuge an namhafte Abnehmer verleasen, sind zu großen Teilen auch weiterhin erfolgreich. Doch seit einiger Zeit gibt es ein paar neue „Sterne“ am Luftfahrthimmel: Arabische Billig-Airlines. Doch wie gefährlich sind diese für die alteingesessenen Airlines in Europa? Wer mit dem Gedanken spielt, in den Luftfahrtsektor zu investieren, sollte sich mit dem Thema etwas intensiver auseinandersetzen. Es scheint, als würden die Karten bei der Verteilung der Passagieren und der Investitionen am Himmel neu gemischt.

Offene Kampfansage aus Arabien

Die arabischen Scheichs haben genügend Kapital, um in entsprechende Airlines zu investieren. Der Erfolg von z. B. Emirates Airlines oder Etihad gibt ihnen Recht: Die Premium-Airlines sind bereits unter den am besten bewerteten und durchaus sehr frequentierten Airlines dieser Welt vertreten. Doch was im mittleren und gehobenen Preissegment funktioniert, soll nun auch über die Billig-Airlines durchgesetzt werden – so ist beispielsweise die relativ junge Airline flydubai mit knapp 100 Jets derzeit so gut aufgestellt, dass sie eine absolut ernstzunehmende Konkurrenz für die oft „alteingesessene“ Konkurrenz darstellt. Müssen sich also Easyjet, German Wings, Ryanair und Co. in punkto Sicherheit, Qualität und Preis-/Leistungsverhältnis sehr warm anziehen? Zumindest die Wachstumsraten sind äußerst imposant: So sind nach gerade 4 Jahren am Markt bereits etwa 6 Millionen Passagiere in 2013 mit der arabischen Airline geflogen. Passagiere, die von anderen Konkurrenten umgesattelt haben. Der Luftfahrtmarkt verzeichnet dabei relativ zu diesen Zuwächsen nur geringe, jährliche Zuwächse. Doch was bedeutet dies für die Wirtschaft in Europa und welche Chancen haben Kapitalanleger, von dieser Entwicklung zu profitieren?

Ziel sind mittlere Reichweiten

Ein Lufthansa-Sprecher brachte jüngst relativ große Skepsis zum Ausdruck: Auch wenn die Billigflieger aus der Golfregion bisher kaum direkt nach Europa fliegen, so könnten doch viele Reisende aufgrund der enorm günstigen Angebote dazu gebracht werden, beispielsweise über Istanbul Anschlussflüge zu buchen. Das würde schlussendlich eine Schwächung der deutschen und westeuropäischen Flugdrehkreuze bedeuten. Dinge wie Nachtflugverbote wie am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind arabischen Drehkreuzen fremd. Die Dichte der Flugbewegungen gerade in arabischen Ländern ist stark zunehmend und könnte viele Kapazitäten aus Europa anziehen. Die Hauptkonkurrenten sitzen derzeit jedoch noch in Nordafrika, Osteuropa und am schwarzen Meer. Nach eigenen Angaben plant flydubai jedoch, die Reichweiten und die Verkehrsnetze in Zukunft weiter auszubauen. Der Markt für den Luftverkehr in Europa wird sicherlich erst in den kommenden Jahren wirklich zum Ziel der Bemühungen – derzeit gibt es nur wenig direkte Konkurrenz, wie z. B. die konkurrierenden Angebote von Köln/Bonn nach Nador (Marokko) von German Wings und einer Tochter der Air Arabia.

Investoren können profitieren

Wer in die Leistungsfähigkeit und den Erfolg der neuen „Sterne“ am Himmel vertraut, kann sich mittlerweile entsprechend positionieren. So bieten verschiedene Fonds (offene wie auch geschlossene) Beteiligungen an entsprechenden Unternehmen bzw. Projekten an. Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt – so erfolgreich manche Vorläufer (gerade Emirates Airlines oder Etihad) in anderen Segmenten auch waren, kleine und junge Airlines laufen auch schnell Gefahr, bei Fehlplanungen schnell wieder in der Versenkung zu verschwinden. Wie bei den meisten anderen Vermögensanlagen auch, sollte also weniger auf bestimmte Airlines gesetzt werden, sondern eine möglichst breite Verteilung vorgenommen werden. Hierzu können insbesondere unabhängige Vermögensberater eine gute Hilfestellung bieten: Neben dem notwendigen Know-how besitzen sie eine große Übersicht und Erfahrung, damit das Risiko bei solcherlei Investitionen möglichst gering gehalten wird. Beteiligungen am Luftfahrtmarkt sind üblicherweise relativ risikoreich, bieten aber auch sehr gute Renditechancen.

Bild© Serg Nvns – Fotolia.com

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