Start Aktuelles Verbraucherschutz bei Finanzprodukten oft mangelhaft

Verbraucherschutz bei Finanzprodukten oft mangelhaft

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Andreas Schrobback Berlin
Andreas Schrobback Berlin

(Berlin, 09.04.2013) Vor kurzem wurde das Ergebnis einer Studie bekannt, welche die Partei der Grünen über den Bamberger Finanzwirtschaftler Andreas Oehler beauftragt hatte. Hierbei wurde die Aussage getroffen, dass Beratungsqualität und Produktabstimmung auf die individuellen Anlagebedürfnisse des Kunden derart unzureichend sind, dass schätzungsweise mehr als 50 Milliarden Euro an Anlageverlust pro Jahr allein in Deutschland anfallen. Diese Zahl ist nicht nur erschreckend, sondern zeigt auch mit aller Deutlichkeit, wie groß die Know-how-Defizite bei Finanzanlagen und Altersvorsorge sind.

Hinzu kommen „Fachberater“, die nur Produkte an ihre Kunden verkaufen, für die sie selbst am meisten Provision erhalten – für den Kunden freilich sind dies in der Regel nicht die bestmöglichen Produkte.
Die Folgen einer solchen Entwicklung könnten in Zukunft dramatisch sein: Kein ausreichender Schutz vor Altersarmut durch ungeeignete Vorsorgeprodukte bedeutet, dass der Staat (und damit der Steuerzahler) immer mehr für Rentner ohne ausreichendes Einkommen aufkommen muss. Aus diesem Grund gehen die Ergebnisse dieser Studie prinzipiell jeden etwas an. Die Bundesregierung hat zwar in ihren jüngsten Reformen und Gesetzen einen Ansatz für mehr Verbraucherfreundlichkeit und Transparenz geschaffen, doch nach Ansicht vieler Experten gehen die Regelungen nicht weit genug.

So seien Produktinformationen und Beratungsprotokolle zwar verbindlich vorgeschrieben, nicht jedoch deren genaue inhaltliche Anforderungen – erstellt werden diese Dokumente von den Verkäufern der Finanzprodukte, also denjenigen, welche sich gut mit der Materie auskennen und die demzufolge auch wissen, mit welchen Angaben darin man sich möglichst schadlos halten kann. Auch die Komplexität der Finanzprodukte ist oft kaum für einen privaten Endkunden nachzuvollziehen. Solange der Gesetzgeber hier nicht nachbessert, bleibt dem Kunden wohl nur der Eigenschutz – das bedeutet, sich so viel wie nur irgend möglich selbst an Wissen über die Kapitalanlage und die möglichen Altersvorsorgeprodukte und deren Wirkungsmechanismen anzueignen.

Bild © Kitty – Fotolia.com

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