(Berlin, 01.02.2013) Die Teuerungsrate in der Eurozone ist gegen die mehrheitliche Markterwartung eines Rückgangs auf unverändertem Vormonatsniveau geblieben. Die europäische Statistikbehörde bestätigte das Niveau von 2,2 Prozent, was noch immer bedeutet, dass die selbst gesetzten Stabilitätskriterien nicht eingehalten werden können. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Norm zur Erfüllung dieser Stabilitätskriterien auf etwa 2,0 Prozent für die Eurozone festgelegt. Trotzdem bedeutet das Niveau eine Bestätigung eines längerfristigen Rückwärtstrends, denn im Oktober befand sich die Inflationsrate noch auf einem Niveau von 2,5 Prozent.
Veränderungen gab es aktuell insbesondere in den Sektoren Energie sowie Nahrungs- und Genussmittel. Die Energieteuerung schwächte sich im Vergleich zum November um etwa 0,5 Prozent ab, die Nahrungs- und Genussmittel hingegen legten etwas zu. In der Bundesrepublik Deutschland legte die Inflationsrate im Dezember sogar zu – die Statistiker gehen hier von etwa 0,2 Prozent Steigerung im Vergleich zum November aus. Verantwortlich dafür seien vor allem Nahrungsmittel, Reisen und Bekleidung. Sollte die Teuerungsrate auf dem derzeitigen Niveau länger verharren oder sogar wieder steigen, müsste die EZB sich ggf. Gegenmaßnahmen überlegen, denn das derzeitige Niveau ist nicht auf längere Zeit vertretbar ohne einen volkswirtschaftlichen Schaden anzurichten.
Obwohl die eigenen Kriterien nicht dramatisch überschritten wurden, besteht doch die Gefahr einer weiteren Steigerung. Eine mögliche Maßnahme ist die Anhebung des Leitzinssatzes, über die derzeit allerdings nicht realistisch diskutiert wird. Doch aufgrund der Stagnation im Dezember werden die Währungshüter nun wohl wieder mögliche Maßnahmen ins Auge fassen und die Märkte auch weiterhin intensiv beobachten. Die Lage ist derzeit sehr schwer einzuschätzen, was Prognosen vergleichsweise schwierig macht.
Bild © tanatat – Fotolia.com