Die Bedeutung einer bedarfsgerechten Altersvorsorge
Für einen finanziell abgesicherten Ruhestand ist es sehr wichtig, die persönliche Altersvorsorge für sich und seine Angehörigen individuell und umfassend zu planen. Das Ziel dabei ist, den gewohnten Lebensstandard so zu erhalten, wie er auch im Erwerbsleben vorhanden war. Die gesetzliche Rente reicht – auch nach Ansicht der meisten Experten – hierfür nicht aus. Dafür ist vor allem die demografische Entwicklung in Deutschland verantwortlich: Immer weniger Erwerbstätige zahlen für immer mehr Rentner, die zudem auch von einer immer höheren durchschnittlichen Lebenserwartung ausgehen können. Die Folge: Der einstmals geschlossene Generationenvertrag geht nicht mehr auf. Die gesetzliche Rente reicht in manchen Fällen nicht einmal mehr für die Grundversorgung im Alter aus – doch gerade hier wird Kapital benötigt, denn neben dem fehlenden Einkommen fallen gerade im Alter häufig Mehrausgaben an, z. B. für die Gesundheitserhaltung, für individuelle Betreuung oder für die altersgerechte Gestaltung des Lebensumfelds. Um eine drohende Altersarmut zu vermeiden, sollte daher schon möglichst früh eine umfassende Altersvorsorge geplant und umgesetzt werden.
Welcher Bedarf ergibt sich?
Prinzipiell kann als Regelleistung der gesetzlichen Rentenversicherungsträger im Rentenalter nur ein Teil des bisherigen Nettoeinkommens erwartet werden. Da im Alter jedoch eher mehr Einkommen als zu Erwerbszeiten benötigt wird, sollte eine Vorsorge so gestaltet sein, dass diese Lücke ausgefüllt wird. Je nach Alter und persönlichem Bedarf ergeben sich so unterschiedliche Ansätze, die zu entsprechenden Kostenbelastungen durch Beitragszahlungen für passende Vorsorgeprodukte führen. Dabei ist es umso vorteilhafter, je früher der Vorsorgeinteressierte sich für entsprechende Vorsorgeprodukte entscheidet, denn je länger die Ansparphase bis zum Rentenalter ist, umso geringer fallen die Beiträge aus. Ob später dann eine Einmalleistung oder eine regelmäßige Rente oder gar eine Kombination daraus besser ist, hängt von der persönlichen Situation und von den verfügbaren Offerten und deren Konditionen ab.
Welche Vorsorgeprodukte sind geeignet?
Der Markt für entsprechende Vorsorgeprodukte ist mittlerweile sehr umfangreich. Neben den am meisten bekannten Möglichkeiten, der sog. „Riester-Rente“ (welche für gesetzlich Versicherte und abhängig Beschäftigte interessant ist) und der „Rürup-Rente“ (welche insbesondere für Selbständige und Einkommensbezieher mit hohen Steuerlasten geeignet ist) existieren zahlreiche Anlageformen mit unterschiedlichen Risikocharakteristika, wie beispielsweise Bank- oder Fondssparpläne, Renten- und Lebensversicherungen oder auch Mischformen hieraus. Eine Zertifizierung durch die Zertifizierungsbehörde sagt dabei nichts über die Risikoeinstufung, die wirtschaftliche Tragfähigkeit oder die Renditeerwartung aus, sondern es wird lediglich die Übereinstimmung mit den verschiedenen Vorgaben des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes (AltZertG) und damit die steuerliche Förderungsfähigkeit bescheinigt. Jeder Interessent sollte sich daher auf breiter Basis vor Vertragsabschluss über die angebotenen Möglichkeiten informieren und am besten mit einem unabhängigen Fachmann den persönlichen Vorsorgebedarf passend zur individuellen Risikobereitschaft und der finanziellen Situation ermitteln.
Lohnenswerte Tipps
Wie bereits erwähnt, sollte möglichst in jungen Jahren mit Maßnahmen zur Altersvorsorge begonnen werden. Nach der ungefähren Ermittlung des voraussichtlichen Kapitalbedarfs im Alter (zusätzlich zur erwarteten Rentenleistung aus der gesetzlichen Versicherung) sollten zunächst die zur persönlichen Situation passenden, förderfähigen Produkte gewählt werden. So wird die erzielbare Rendite durch staatliche Zuschüsse gesteigert. Nach Möglichkeit sollten Vorsorgeprodukte aus verschiedenen Risikoklassen kombiniert werden, um so eine insgesamt breite Risikoverteilung zu erreichen. Nach dem Abschluss sollte später im regelmäßigen Turnus (z. B. jährlich) die bestehende Vorsorgestrategie überprüft werden – ändern sich beispielsweise die Einkommens- und Vermögensverhältnisse, kann eine Anpassung sinnvoll sein.