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Vermögensverteilung in Deutschland nicht zufriedenstellend

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Rote Brücke über Kluft(Berlin, den 05.05.2014) In Deutschland ist das vorhandene Vermögen so ungleich verteilt wie in keinem anderen Land der Eurozone, was eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ans Licht bringt – und dies schon seit etwa 10 Jahren!
Das führt nicht nur zu Spannungen innerhalb der Bevölkerung, sondern auch immer wieder zu politischen Diskussionen. Viele Menschen beklagen nicht zu unrecht, dass vermögende Bürger immer schneller immer mehr Kapital anhäufen, während die Ärmeren oft Mühe haben, mit dem vorhandenen Kapital bis zum Monatsletzten klarzukommen. Die Armutsquote befindet sich auf einem entsprechenden Hochstand und etwa die Hälfte der Bezieher von Hartz IV ist dauerhaft von den staatlichen Leistungen abhängig, um das Leben bestreiten zu können. Fast jeder zweite Empfänger der Hartz IV-Leistungen bezieht diese bereits seit 4 Jahren oder mehr, wobei besonders die ostdeutschen Bundesländer viele „Dauerbezieher“ aufweisen. Der Bundeshaushalt berücksichtigt mittlerweile weit über 19 Milliarden Euro für die sozialen Hilfeleistungen. Vom deutschen Wirtschaftsaufschwung profitieren in der großen Mehrzahl hingegen nur diejenigen, die sich sowieso schon auf einem gut situierten Lebensniveau befinden.

Arbeitslosenzahl sinkt, doch Armutsquote erhöht sich

Die Arbeitslosenzahlen sehen hingegen auf den ersten Blick eigentlich sehr gut aus: Derzeit haben so viele Menschen in Deutschland eine Arbeit wie nie – doch bei genauerem Hinsehen kann auch eine immer größer werdende Kluft zwischen Reichen und Armen beobachtet werden. Ein kürzlich erschienenes Gutachten des Paritätischen Gesamtverbandes bestätigt diese Beobachtung. Ungefähr 15 % der Deutschen sind armutsgefährdet oder leben bereits unter der Armutsgrenze. Als armutsgefährdet gelten in Deutschland Personen, deren Einkommen unter 980 Euro im Monat (bei Alleinlebenden) beträgt. Mit dieser Quote befindet sich Deutschland ca. im Mittelfeld, wenn man die gesamt Europäische Union (EU) betrachtet. Es sind allerdings kaum Ansätze auszumachen, aus denen zu erkennen wäre, dass die derzeitige Situation sich verbessert, so der Verband. Der Ausblick ist daher eher negativ. Zusammen mit dem Hochstand der Sozialhilfeabhängigen und der Ungleichverteilung des vorhandenen Vermögens ergeben sich starke soziale Konfliktpotenziale.

Notwendige Veränderungen sind nicht in Sicht

Die Sozialpolitik wäre gut beraten, sich des Problems der tiefen Spaltung in Deutschland anzunehmen und möglichst bald notwendige Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Doch viele Experten sehen die derzeitigen Verantwortlichen als zu passiv ohne die Aussicht auf einen Kurswechsel. Wichtig wäre nach deren Ansicht, das besonders hohe Einkommen viel stärker zur Finanzierung der Gemeinschaft herangezogen würden. Der beschlossene Mindestlohn ist zwar ein Gesetz in die richtige Richtung, jedoch ändert dieses allein nichts an der Armutssituation in Deutschland. So sind viele Fachleute der Meinung, dass es z. B. für Langzeitarbeitslose mehr Angebote zu Weiterbildung und Qualifikation geben müsste und dass es keine Rente mit 63 geben dürfte. Obwohl sich die deutsche Wirtschaft in einer Phase nachhaltigen Aufschwunges befindet, bekommen Menschen, die sowieso schon am Rande der Armut lebten, nichts davon ab. Die Zahl der Erwerbstätigen steigt primär durch eine höheren Anteil von Frauen und Älteren im Erwerbsleben, die Zahl der Langzeitarbeitslosen jedoch ist seit langer Zeit mit etwa 1 Million relativ konstant. Letztlich wäre eine Umverteilung des Vermögens in Deutschland sicher einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung zuträglich – betrachtet man nämlich die Konsumquote der Vermögenden hierzulande, so ist klar zu erkennen, dass weniger reiche Menschen anteilsmäßig mehr konsumieren. Soll also die Binnennachfrage gesteigert werden, müssen untere und mittlere Einkommensbezieher mehr Liquidität erhalten.

Fazit

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in Deutschland immer weiter auseinander. Wer einmal abhängig von den sozialen Hilfesystemen ist, ist sehr wahrscheinlich auch langfristig daran gebunden. Die Politik ist gefordert, mehr Maßnahmen als derzeit geplant anzuregen, um so eine nachhaltigeres Wirtschaftswachstum anzukurbeln und das Konfliktpotenzial zu senken. Geeignete Maßnahmen werden von vielen Fachleuten mittlerweile vorgeschlagen, doch es scheint, als wäre das Interesse der Verantwortlichen nicht besonders groß, eine wirkliche Veränderung auf den Weg zu bringen.

Bild© Robert Kneschke – Fotolia.com

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