Start Aktuelles Ende der Krise laut Bundesbank-Chef noch nicht erreicht

Ende der Krise laut Bundesbank-Chef noch nicht erreicht

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andreas schrobback
andreas schrobback

(Berlin, 04.03.2013) Die Ursachen und damit die Auswirkungen der Eurokrise sind nach Meinung vieler Experten noch nicht ausgestanden. Rückenwind zu dieser Meinung kam kürzlich von Bundesbankpräsident Jens Weidmann, der vor den möglichen Gefahren weiterer Auswirkungen und dem Rückzug der Politik aus ihrem Verantwortungsbereich warnte.

Die Ankündigung der EZB (Europäische Zentralbank), Staatsanleihen krisengeschüttelter Länder im Notfall unbegrenzt aufzukaufen, birgt Risiken hinsichtlich der Stabilität und der Vermischung von Zuständigkeiten von EZB und Politik. In diese Richtung gehen auch die Meinungen vieler Währungsexperten, die eine Staatsfinanzierung über die am Eurosystem beteiligten Länder befürchten. Die hierin enthaltenen Risiken für alle Mitgliedsstaaten könnten auf lange Sicht die Währungsstabilität im gesamten Euroraum gefährden. So ist die EZB generell dazu bereit, Staatsanleihen von Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien oder Italien im Bedarfsfalle aufzukaufen und so die Risikoaufschläge zu reduzieren. Als Gegenleistung dafür werden genau zu definierende Auflagen an die Staaten vergeben, um den maroden Staatshaushalt zu sanieren.

Ob dies gelingt, ist freilich offen. Gerade Länder wie Deutschland laufen bei weiteren Aufkäufen möglicherweise in eine finanzielle Überlastung, welche auch prägnante Auswirkungen auf die Währungsgemeinschaft hätte. Solidarität muss nach Meinung vieler Fachleute auch begrenzt werden, wenn diese zur Eigenschädigung führen würde. Auf der anderen Seite laufen die überschuldeten Staaten Gefahr, aufgrund mangelnder Finanz- und Wirtschaftskraft aus dem Euroraum auszuscheren, wenn die Gemeinschaft nicht ausreichend unterstützend tätig werden kann. Der Ausgang der Finanzkrise im Euroraum ist somit weiterhin offen und wird sich so schnell auch nicht endschlüssig entscheiden – EZB und Politik müssen weiterhin mit großer Aufmerksamkeit und Sensibilität agieren, wenn das Modell der Europäischen Währungsunion weiterhin Bestand haben soll.

Bild © froxx – Fotolia.com

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