Immobilien gelten seit langer Zeit als wertbeständige und kapitalmarktunabhängige Kapitalanlage – nicht nur zur eigenen Absicherung im Alter, sondern auch als zusätzlicher Sicherheitsschutz im Rahmen einer risikoaversen Gesamtanlagestrategie. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen wie derzeit fehlen zudem Anlagealternativen – so bringen Anlagen mit vergleichbarer Sicherheit kaum Rendite. Immobilien erfreuen sich deshalb schon seit Längerem einer großen Beliebtheit. Mit Immobilienfonds können Anleger ihr Kapital dabei auf mehrere Immobilien verteilen und so das Risiko noch weitere reduzieren. Doch die Anlage hat auch Schattenseiten: So gerieten Immobilienfonds vor nicht allzu langer Zeit in eine Vertrauenskrise, weil durch hohe Kapitalabzüge und langfristige Kapitalbindungen die Fondsmanagements einiger bedeutender Fonds die Auszahlungswünsche ihrer Anleger nicht mehr erfüllen konnten. In der Folge wurden durch die Kapitalmarktaufsicht neue Richtlinien erlassen, welche Immobilienfonds wieder attraktiver für Anleger machen sollen. Dies hat seine Wirkung nicht verfehlt.
Geeignete Immobilien für Fondsportfolio gesucht
Die Anleger gewinnen das Vertrauen in die oft namhaften Fondsgesellschaften zurück und entdecken die Investmentsparte Immobilienfonds zunehmend häufiger als attraktive Anlagealternative. Die Fondsmanagements erfahren gerade in den letzten Monaten wieder kräftige Mittelzuflüsse. Die Gesellschaften haben derzeit sogar Probleme, die anvertrauten Gelder adäquat anzulegen. Das Fehlen entsprechend geeigneter Immobilien könnte jedoch schon bald wieder sehr negative Folgen für die Investoren haben, denn bei eingefrorenen Fonds müssen die Anleger mit Verlusten rechnen. Die Nachfrage nach Immobilien von allen Seiten ist derzeit enorm und so können nur wenige Anlagewünsche erfüllt werden. Der von vielen Fachleuten erwartete Zinstrend deutet allerdings nach oben. Sollte es sich bewahrheiten, dass die Leitzinsen wieder ansteigen, so wird die Nachfrage nach kreditfinanzierten Immobilien sinken. Zu diesem Zeitpunkt würden dann wieder genügend Immobilien für die Fondsanlage zur Verfügung stehen. Es bleibt allerdings die Frage, wann diese Situation eintreten wird und ob die gerade wieder an Vertrauen gewinnenden Immobilienfonds diese „Durststrecke“ heil überstehen können.
Einzelimmobilien nur bedingt für die Kapitalanlage geeignet
Wer sich scheut, in Immobilienfonds anzulegen und lieber selbst auf Immobiliensuche geht, sollte jedoch über ein ausgeklügeltes Risikomanagement und über ein großes Basiswissen bezüglich der Immobilienbewertung verfügen. Einzelimmobilien eignen sich in der Regel nur bedingt für die Kapitalanlage, da dann alles Kapital in nur einem Projekt steckt, was auch einmal nicht erwartungsgemäß verlaufen kann. In einem Portfolio mit vielen Immobilien wird ein solcher Negativeinfluss durch die Rendite der anderen Anlage ausgeglichen. Zudem sollte der Anleger nie sein gesamtes Kapital in nur ein oder sehr wenige Projekte investieren, sondern das Kapital möglichst breit verteilen. Immobilien sind zudem eher als langfristige Anlageform geeignet – der Anleger sollte also lange Zeit nicht an das investierte Geld heran müssen. Es befindet sich derzeit viel Kapital im Umlauf – viele Unternehmen und Investmentgesellschaften zahlen die am Immobilienmarkt verlangten Preise für die Objekte. Für private Einzelinvestoren gibt es daher kaum eine Möglichkeit, an ein „Schnäppchen“ zu gelangen.
Auch ausländische Anleger aktiv
Deutsche Immobilien gelten auch bei ausländischen Anlegern derzeit als sehr attraktiv. Von hier kommen erneute Zuflüsse in entsprechende Angebote, da eine Investition in Deutschland als sicher, stabil und wertorientiert gilt. Dies trifft insbesondere auf die Ballungszentren wie Berlin oder München zu. Inländische und ausländische Immobilienanleger geben sich hier die Klinke in die Hand, wenn es um Immobilienangebote geht. Ein Absinken der Kaufpreise ist vom heutigen Zeitpunkt aus nicht zu erwarten, die Anlage in Immobilien ist also weiterhin nicht einfach zu realisieren. Trotzdem bieten sich hier sehr attraktive Renditechancen mit einem ausgewogenen Risikoprofil, denn von einer Überhitzung des Immobilienmarktes kann aus gesamtdeutschem Betrachtungswinkel nach Einschätzung der meisten Experten nicht die Rede sein.
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